Am 4. Spieltag erwarteten wir den Titelanwärter aus Kleve unter Flutlicht am Hülspaßweg.
Die Gäste aus der Schwanenstadt, die ohne bisherigen Punktverlust anreisten, wollten sich natürlich weiterhin schadlos halten und ihre Serie aufrechterhalten. Wir hingegen wollten nach bisher zwei guten Leistungen, ohne die gewünschte Punkteausbeute, etwas für das Punktekonto tun.
Die Marschroute war entsprechend klar, wir wollten aktiv und mit Mut in die Partie gehen. Verstecken und Abwarten war keine Alternative, somit wollten wir die Gäste vor Aufgaben stellen und liefen den Gegner früh hoch und teils im 1 gg. 1 über das gesamte Feld an und wollten mit dem Ball spielerische Lösungen gegen das Angriffspressing suchen und finden.
Wir kamen gut rein, Kleve wirkte überrascht und hatte seine Probleme. In der 9. Spielminute nahm sich Jacob Schmitz ein Herz und versenkte einen Freistoß aus ca. 30 Metern im Gehäuse der schwarz gekleideten Gäste.
Wenige Zeigerumdrehungen später gelang den Gästen der Ausgleich, als wir das erste Mal taktisch unclever das Zentrum öffneten. Es sollte ein Vorgeschmack sein, was passiert, wenn wir dem Gegner Räume im Zentrum bieten sollten und nicht die nötige Aggressivität zeigten.
In den folgenden 20 Minuten zeichnete sich ein Spiel auf Augenhöhe ab, in denen wir weiterhin gute Lösungen fanden und selber gefährlich nach vorne wurden, Torerfolge blieben auf beiden Seiten aus. Ab der 30. Minute wurden wir viel zu passiv, spielten unreif und nicht clever. Intelligente Fouls, um den Rhythmus des Gegners zu brechen, waren absolute Fehlanzeige. Wir kamen bis zur Pause im Grunde gar nicht mehr ins hohe Anlaufen. Die Folge war, drei Gegentore, die vermeidbar waren.
Pausenstand – 1:4, bitter, weil unnötig.
In der 2. Halbzeit wollten wir das besser machen, was uns insbesondere in den 15 Minuten vor der Pause in Gänze gefehlt hat, Körperlichkeit und Cleverness. Gleichzeitig wollten wir weiter mutig spielen, flache, spielerische Lösungen finden, auch wenn der ein oder andere Ansatz nicht klappte, wie z.B. in der 57. Spielminute, dort bestraften uns die Gäste nach einem Fehler im Aufbau und markierten das 5. Tor zu ihren Gunsten.
In der 70. Spielminute gelang uns nach einer Ecke von Liam Neukirch und dem nötigen Druck durch Hannes Schmitz im Kopfballduell das 2. Tor des Abends durch ein Eigentor. Wir nahmen nochmal einen Anlauf, um vielleicht doch noch das Spiel zum Kippen zu bekommen. Es folgten gute zehn Minuten von uns, doch in der 83. setzte der Tabellenführer aus Kleve den berühmt-berüchtigten Sargnagel. In der 89. Spielminute sollte noch ein weiteres Tor folgen.
Am Ende steht ein verdienter Sieg für den Titelaspiranten aus dem Norden des Kreises. Für uns ist klar geworden, wir müssen reifer werden, es ist teils noch zu sehr „Kinder“-Fußball.
Wir müssen lernen und umsetzen, dass es ohne die nötige Körperlichkeit, Aggressivität und Cleverness schwer wird.
Gleichzeitig soll jedoch auch herausgestellt werden, dass es absolut lobenswert ist, mit welchem Mut die Mannschaft Fußball spielen will und spielen möchte, auch wenn Fehler passieren. Mund abwischen, weitermachen.
Wie immer macht es die Mischung aus vielem.
Es spielten: Stienen – Rahimi (74. Koppers), de Ryck (87. Udoh), Szentulat, Reinke (69. Fleuren), Mentrop (89. Wronski), Neukirch, J. Schmitz (80. Frais), Rattmann, Bons und H. Schmitz
Autor: Jannik Banner


