Die eigentlichen Debütanten des Veerter Fußballs waren zwei Vereine der damaligen „Deutschen Jugendkraft“ mit den etwas ungewöhnlichen Namen „Halt Pohl“ und „Frisch Froh“. Hier handelte es sich offensichtlich um Hobbyclubs, die ohne ein allzu strenges Reglement Meisterschaften durchführten. Mit Beginn des 3. Reiches wurden diese Clubs diktatorisch aufgelöst, da sie zu religiösen Vereinigungen abgestempelt wurden. Die Hobbykicker hatten aber die Veerter auf den Geschmack gebracht, sich dieser Sportart weiter zu widmen. Leider gingen durch die späteren Kriegs- und Nachkriegseinwirkungen alle Vereinsunterlagen verloren. Bei den Recherchen war man daher weitgehendst auf das Erinnerungsvermögen einiger weniger angewiesen. Eine recht mühsame und doch schöne Arbeit der Beteiligten, in etwa eine fast lückenlose Chronik zusammenzustellen. Im Frühjahr des Jahres 1934 wagten sich einige Veerter Bürger an das Experiment heran, wieder einen Sportverein zu gründen , der sich zunächst dem Fußball verschworen hatte. Nach nunmehr fünfzig Jahren kann und muß man behaupten, die damalige Initiative hat sich gelohnt. Diese Männer der ersten Stunde sollen den Überlieferungen nach Fritz Terhardt, Jakob Rotthoff – die beide im Krieg den Heldentod starben -, und Johann Rülle gewesen sein. Als l. Kassierer stellte sich Josef van Hees zur Verfügung. Diesem Quartett schlossen sich dann noch Johann Schoofs und Peter Willems an, die den eigentlichen ersten Vorstand bildeten.

Der Neubeginn war aber trotzdem nicht leicht, ja, er war äußerst mühsam. Die vorgenannten Idealisten verzagten aber nicht, und diese Einstellung kann man als die eigentliche Geburtsstunde des SV Veert bezeichnen. Wenig später konstituierte sich ein Vorstand, in dem zum ersten Male der Name Aloys Pottbecker auftauchte. Als treue Mitarbeiter standen ihm neben den vorgenannten Willi Schraets, Johann Neymanns, Johann van Hees, Johann vanTreeck und Johann Kremers zur Seite. Der entscheidende Durchbruch war geschafft und von diesem Zeitpunkt ging es mit dem SV Veert bergauf. Die Hauptaufgabe bestand – neben der Mitgliederwerbung – darin, eine Fußballmannschaft auf die Beine zu stellen. Dieses gelang schon bald und damit war das junge Vereinsleben aktiv geworden. Bereits am 8. April 1934 gab diese Mannschaft beim TV Capellen – der heutigen Arminia -, ihr Debüt. Hierzu schrieb die Niederrheinische Landeszeitung in ihrer Vorschau vom 7. April: Der neugegründete Sportverein Veert tritt am morgigen Sonntag zum ersten Male an die Öffentlichkeit. Die Fußballabteilung des Turnvereins Capellen hat sich in der 3. Kreisklasse zu einem ernsthaften Gegner entwickelt und wird auch auf eigenem Platz den Neuling Veert klar distanzieren. Jedenfalls ist man auf das Abschneiden der Veerter recht gespannt. Zahlreiche Fußballfreunde sollen sich zu diesem Spiel einfinden. Vor dem Spiel der beiden ersten Garnituren spielen die Jugendmannschaften beider Vereine. Anstoß: 4 Uhr. Der erste Vorstand des SV Veert hatte also schon eine Jugendmannschaft mit auf die Beine gestellt.

Vom ersten Tag der Gründung gehörte somit die Jugendarbeit und Betreuung mit zu den Hauptaufgaben des jungen Vereins und das ist fünfzig Jahre so geblieben. Im übrigen verloren die Veerter ihr erstes Spiel nur knapp mit 0:1. Dieses Ergebnis wurde zu Recht als Erfolg gewertet und motivierte Vereinsführung und Aktive, die immer zahlreicher wurden, noch stärker. In zahlreichen Gesellschaftsspielen, so wurden damals Freundschaftsspiele benannt, bereitete man sich auf die erste Meisterschaftssaison 1934/35 vor. Am 16. August war es dann soweit. Veert wurde der dritten Kreisklasse zugeordnet, die mit folgenden Vereinen besetzt war: SV Weeze R., Concordia Goch R., TV Capellen, Spvg. Nieukerk R., TV Wankum, Viktoria Winnekendonk, BV Kevelaer R., Viktoria Goch 1.b-Res., Keppeln, FC Aldekerk, Geldern 09 R. und Union Kervenheim. Diese erste Saison war für die Mannschaft des Neulings Veert wenig erfolgreich. Sie landete auf dem letzten Platz und Weezes Reserve wurde mit klarem Vorsprung Gruppensieger. Punktekämpfe waren eben Neuland und man kam, wie man heute zu sagen pflegt, in eine spielerische Krise. Hierzu ein interessanter Beweis aus der Niederrheinischen Landeszeitung vom 27. November 1934: Der Veerter Sportverein erlebte auf eigenem Platz, eine klare Überraschung. Die Stamm-Mannschaft trat gegen die l. Jugend an, das die Jugendlichen mit 3:2 für sich entscheiden konnten. Diese Krise war aber nicht von langer Dauer. Sie kann es nicht gewesen sein, da der SV Veert nach der Meisterschaftssaison 1935/36 oder 1936/37 den Aufstieg in die zweite Kreisklasse geschafft hat. Leider war bei den Recherchen diese Lücke nicht zu füllen, da auch mittlerweile durch ein Verbot der damaligen Herrscher die Niederrheinische Landeszeitung nicht mehr erscheinen durfte. Im August 1938 nahm der SV aus Anlaß des 25-jährigen Bestehens des SV Walbeck an den dortigen Pokalspielen teil, wo TV Wankum den TuS Kevelaer 6:5 schlug und Veert spielte gegen Walbeck 2:2. Durch das Los wurde Veert Pokalsieger. In der Saison 1937/38 ist die Mannschaft des SV Veert jedenfalls in der zweiten Kreisklasse mit den Vereinen: SV Walbeck, TuS Kevelaer, SV Sevelen, Spvg. Nieukerk, Tura Camp, BV Kevelaer, Jahn Lintfort, TV Lintfort, Union Wetten, SV Sonsbeck und Geldern 09 zusammen in einer Gruppe. Zu dieser Zeit hatte Aloys Pottbecker den Vorsitz des Vereins übernommen. Wie der SV Veert die Meisterschaftssaisaon beendet hat, war leider ebenfalls nicht mehr zu ermitteln. Einen Abstieg hat es aber nicht gegeben. Am Ende der Saison veranstaltete der Vereins erstmals ein Pokalturnier. Teilnehmer waren neben dem SV noch BV Kevelaer, Geldern 09 und Spvg. Nieukerk. Veert schlug Kevelaer mit 4:2 und Geldern 09 besiegte die Nieukerker erst in der Verlängerung mit 3:2. Ein ungewöhnliches Ergebnis gab es im Endspiel zwischen Geldern 09 und dem SV Veert. Die Gastgeber führten zur Pause mit 4:3, unterlagen aber letztlich doch mit 5:6. In der Saison 1938/39 setzte sich die zweite Kreisklasse aus folgenden Vereinen zusammen: SV Veert, Union Wetten, SV Uedem, SV Sevelen, Spvg. Nieukerk, TV Issum, SV Walbeck, Reichsbahn Geldern, TuS Kevelaer und Geldern 09.

Im Jahre 1939/40 mußte „Geldern 09″ seinen Sportplatz für Bauzwecke zur Verfügung stellen. Man ging damals eine Union mit „Geldern 09″ ein und spielte unter dem Namen „Sportverein Geldern-Veert“ auf dem Sportplatz in Veert. Den Vorsitz führte in der Zeit der Leiter des Veerter Spielvereins mit den Vereinslokalen Franz Vervoorst in Veert und Jupp Manten in Geldern. Leider stand diese Saison unter einem schlechten Stern. Der Fußballbetrieb wurde durch die Kriegsvorbereitungen empfindlich gestört. Die zahlreichen Einberufungen zum Militär und Arbeitsdienst ließen den Spielbetrieb erlahmen. Auch der SV Veert mußte letztlich seinen Spielbetrieb einstellen.

Der Aufbau kann wieder beginnen

Der zweite Weltkrieg war kaum zu Ende, da fanden sich in Veert im Lokale Vervoorst sportfreudige Männer zusammen, die mit Schwung den Fußball wieder rollen ließen. Die Beschaffung von Sportkleidung und Ballmaterial war schwierig, und nur durch die damals blühenden Tauschgeschäfte konnte allmählich das Notwendigste beschafft werden. Schon im November 1945 konnte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. l. Vorsitzender war Johann Swaghoven, und Willi Geese bemühte sich um die Jugend. Im Jahre 1946 wurde Johann Schoofs l. Vorsitzender, der 1947 von Josef Jockweg abgelöst wurde. Ferner wurde im Jahre 1947 der Sportkreis 8 Kleve-Geldern gegründet und Veert spielte in der l. Kreisklasse Gruppe Süd. Durch eine Zusammenlegung der Süd- und Nordgruppe hatte Veert durch seinen günstigen Tabellenplatz in der Südgruppe das Glück, in der gemeinsamen l. Kreisklasse zu spielen. Die ehemaligen Aktiven und Schlachtenbummler wissen davon zu berichten, daß die Kämpfe im Norden bestens gemeistert wurden. Omnibusse mußten sogar mit Anhänger eingesetzt werden, um alle Sportinteressenten zu befördern. Nur kurze Zeit hielt diese gemeinsame l. Kreisklasse und die Aufteilung in eine Süd- und Nordgruppe wurde wieder vorgenommen. 1949 wurde der Verein unter dem Vorsitz von A. Pottbecker geführt. Anläßlich der Platzeinweihung im Jahre 1951 wurde ein Pokalturnier ausgetragen, und folgende Vereine traten an: Geldern 09, B V Kevelaer, Schwarz-Weiß Walbeck, SVVeert. Geldern 09 ging als Turniersieger hervor. Besonders erwähnt werden muß das Pokalturnier in Walbeck 1953, wo wir Pokalsieger wurden. Folgende Mannschaften kämpften um den Pokal: TuS Gelria 09, SV Straelen, TuS Kevelaer, SV Veert.

Die Jubiläums-Feierlichkeiten

des Vereins anläßlich des 20-jährigen Bestehens fanden ihren Niederschlag in einem Pokalturnier. Viele Glückwünsche gingen ein und jeder wünschte dem SV Veert für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Im April 1956 stellt der l. Vorsitzende A. Pottbecker sein Amt zur Verfügung, bleibt dem SV Veert aber zur Unterstützung und wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nun übernimmt Karl Scheerschmidt die Führung des Vereins. Im Spieljahr 1955/56 begann der SV Veert mit schlechtem Start und auch bei Saisonschluß kam die l. Mannschaft über einen fünftletzten Tabellenplatz nicht hinaus. Es spielten: SVWeeze, SV Sevelen, SV Issum, RSV Geldern, SVWalbeck, TuS Kevelaer, TuS Wachtendonk, Tura Nieukerk, SV Veert, SV Straelen, Viktoria Winnekendonk, TV Wankum und Spvg. Nieukerk. In der Spielzeit 1956/57 erlebt der S V Veert vielleicht einen der stolzesten Tage seiner Geschichte, denn nach elf Spielen der Meisterschaft 1956/57 steht er erstmalig an der Spitze der Tabelle mit 20:2 Punkten. Am letzten Spielsonntag der Hinspiele kann sich der SV Veert erstmalig „Herbstmeister der l. Kreisklasse Süd“ nennen. Mit 21:3 Punkten führt Veert unangefochten und Vereine wie TuS Kevelaer, RSV Geldern, SV Sevelen, SV Straelen und SV Walbeck konnten besiegt werden. In der Rückrunde klappte es auch vorzüglich und am Ende der Saison 1956/57 gelangte Veert hinter dem RSV Geldern aber vor TuS Kevelaer, SV Straelen und SV Sevelen auf den zweiten Tabellenplatz. Am 3. und 4. Oktober 1959 fanden die Feierlichkeiten anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Vereins statt. Die Festsitzung wurde im Saale Vervoorst gehalten. An viele treue Mitglieder konnte die Silbernadel des Vereins überreicht werden. Im Januar 1960 schied Karl Scheerschmidt als l. Vorsitzender aus, und Johann van Hees wurde einstimmig für dieses Amt auserwählt. Aber durch Krankheit verhindert, konnte dieser das Amt nur ein Jahr ausführen und 1961 übernahm Matthias Wienen die Führung des Vereins. Am 4. August 1963 konnte der SV Veert anläßlich der Sportplatzeinweihung in Auwel-Holt den Pokal gewinnen. Das Turnier wurde unter den Mannschaften SV Straelen, Broeckhuysen, Auwel – Holt und SV Veert ausgetragen. In der Spielserie 1963/64 nahm Veert im l. Halbjahr der Serie den 3. Tabellenplatz ein, dagegen gerieten sie in der 2. Serie noch in den Abstiegsstrudel und erst das letzte Meisterschaftsspiel gegen Issum hat über Verbleib oder Abstieg entschieden. Aber der SV siegte und konnte sich retten.

Der Fairplay-Preis

Einmalig bleibt die im ausgelaufenen Sportjahr. 1964/65 gezeigte vorbildliche Haltung der l. Mannschaft des SV Veert. Ohne eine Verwarnung und ohne einen Platzverweis bekam die Elf den Fairplay-Preis der l. Kreisklasse zugesprochen.

Und endlich einen neuen Sportplatz

Da vor Beginn der Serie 1965/66 mit dem Bau des neuen Sportplatzes begonnen wird, muß für diese Spielserie eine Notlösung gefunden werden. Man einigt sich, die Spiele der 1. Serie alle beim Gegner auszutragen. Das bedeutet nur Unkosten und keine Einnahmen, aber mit viel Geschick kann der Vorstand diese schwierige Hürde meistern. In der 2. Serie spielte der SV in Kapellen und es sah gar nicht rosig aus. Erst als der Veerter Pfarrer Janßen sich sachkundig der Kondition der Spieler annahm, wurde der SV besser und durch Kameradschaft und freudigen Einsatz konnte der Verbleib in der l. Kreisklasse gesichert werden.

Der neue Sportplatz wird eingeweiht

Am 6. und 7. August 1966 konnten wir mit vielen Gästen die Übergabe des neuen Sportplatzes feiern. Es war nur gut, daß zur Einweihung ein Zelt neben dem Sportplatz aufgestellt war. So konnte man mühelos die zahlreichen Gäste des Festabends am Samstag, 6. 8.1966 unterbringen. Für denVeerter Sportverein wurde der 6. 8. 1966 das, was viele Redner des Abends betonten: ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Der l. Vorsitzende Matthias Wienen wünschte, daß ganz Veert eine Sportgemeinde werden sollte. Er erinnerte an Vereins- und Tabellen- Höhen und -Tiefen. Natürlich fehlte in seiner Rede auch nicht der Hinweis, wie der Platz einst aussah und welch mühevollen Weg man ging, um zu diesem großartigen Ergebnis zu kommen. Der TKO Albert Hömberg stellte fest, daß es nicht seines Amtes sei, andauernd zu loben. Er wünsche nur ein: Der SV Veert solle auf dem neuen Platz Taten sehen lassen. Er zeichnete den Fußballobmann Johann van Treeck und den Jugendleiter Willi Geese mit der silbernen WFV-Nadel aus. Der l. Vorsitzende Wienen schüttete schließlich einen Segen von Auszeichnungen über verdiente Mitglieder aus. Die goldene Vereinsnadel erhielten der Ehrenvorsitzende Aloys Pottbecker und der Fußballobmann Johann van Treeck. Zur Übernahme des neuen Sportplatzes wurde auch eine Vereinsfahne zugelegt. Die Fahne in den schwarz-gelben Vereinsfarben wurde von Pfarrer Janßen geweiht. Am 7. 8. erfolgte um 11.00 Uhr die Sportplatzübergabe der Gemeinde und die Einweihung. Danach fanden Vorführungen der Veerter Schuljugend statt.

Spieljahr 1966/67 – Abstieg in die 2. Kreisklasse

In der Spielserie 1966/67 halfen Kameradschaft und Einsatz nicht mehr. Auch im Sport zählt das Glück und Glück hatten wir in dieser Spielserie nicht. Die l. Mannschaft kam aus der Abstiegsgefahr nicht mehr heraus und mußte im Sommer 1967 in die 2. Kreisklasse absteigen. In der 2. Kreisklasse zählte die l. Mannschaft von Anfang an zu den Anwärtern für den Aufstieg. Aber erst beim zweiten Anlauf im Spieljahr 1968/69 sollte es klappen. Als Tabellenzweiter mußten wir gegen Kervenheim ein Aufstiegsspiel auf dem Sportplatz des TuS Kevelaer austragen. Wir siegten. Damit waren wir wieder in die l. Kreisklasse aufgestiegen. Im Mai 1968 stellte Matthias Wienen sein Amt als l. Vorsitzender zur Verfügung. Die Führung des Vereins übernahm Helmut Vreede.

Flutlichtanlage für den neuen Sportplatz 20. 3. 69

Nachdem Rat und andere Instanzen auf schnellstem Wege die Mittel für sechs Flutlichtlampen bewilligt hatten, konnten wir in Eigenleistung eine schöne Flutlichtanlage bauen, die am 20.3.1969 in Betrieb genommen werden konnte. Die Idee, Planung, Kalkulation und Ausführung hatte der 2. Vorsitzende Günter Bald übernommen, ohne dessen Hilfe der Bau dieser Flutlichtanlage nicht möglich

Im September 1972 Platzhaus für den SV

Am 24. September 1972 war es endlich soweit. Das neue Platzhaus auf dem Sportplatz wurde eingeweiht und an den Sportverein übergeben. Die Eigenleistung, obwohl nur DM 5.000,- gefordert, betrug DM 9.809,-In einer Feierstunde auf dem Sportplatz übergab Stadtdirektor Becker unserem l. Vorsitzenden Vreede den Schlüssel mit der Bitte, die Sportstätte stets bestens zu pflegen. Im Nachhinein meinte Stadtdirektor Becker jedoch, es sei für Veert wohl kaum notwendig, diese Bitte auszusprechen, da Platzwart „Jan van Treeck“ den Platz stets vorbildlich in Ordnung halte. Aus diesem Anlaß übergab er dem Platzwart noch eine Schubkarre. Im Jahre 1973 schied Helmut Vreede als l. Vorsitzender aus und der bisherige Geschäftsführer Harald Ernst übernahm den Vorsitz.

1974 SV Veert‘ 40-jähriges Jubiläum

Im Juni 1974 feierte der SV sein 40-jähriges Jubiläum und hatte die Ehre, im Auftrage der Geselligen Vereine die Kirmesfeierlichkeiten zu gestalten und den Festkettenträger zu stellen. Johann van Treeck wurde Festkettenträger, seine Adjutanten Willi Rosenthal und Matthias Kremers. Mit der Übergabe der Festkette und anschließendem Festzug durch den Ort wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten eingeleitet. Im vollbesetzten Zelt, vom Vereinswirt gestellt, fand das Festbankett am 8. Juli 1974 statt. Zahlreiche Mitglieder erhielten die Verdienstnadel. Der Ball zu Ehren des Festkettenträgers wurde im geschmückten Zelt am 9. Juni 1974 abgehalten. Zum Festbankett war überraschend viel Prominenz aus Sport und Politik erschienen, um dem Jubelverein Glückwünsche zu übermitteln. Landrat Pellander, Bürgermeister Wolffram, Kreissportreferent Kelter, Stadtsportverbandsvorsitzender van den Bongard, TKO A. Hömberg, KSB-Geschäftsführer W. Probst, CDU-Fraktionsvorsitzender Pickers, der Vorsitzende der Geselligen Vereine, Gottfried Erkens, sowie viele Sportvereinsvorsitzende aus den Nachbarorten ließen es sich nicht nehmen, Grußworte sowie Geschenke zu überbringen. Hierbei würdigte man insbesondere die Verdienste des Festkettenträgers Johann van Treeck. Anläßlich des Jubiläums wurden 31 Mitglieder vom Vorsitzenden H. Ernst mit einer Gold- bzw. Silbernadel des Vereins geehrt.

Das Spieljahr 1976/77 wurde nach dem 40-jährigen Jubiläum zum Höhepunkt der Fußballabteilung, nicht nur von der Breite, wo der SV Veert mit 3 Senioren-Mannschaften antrat, sondern auch vom Erfolg her. Die l. Mannschaft unter Spieler-Trainer Bembennek belegte in der 2. Kreisklasse den l. Platz und schaffte den Aufstieg in die l. Kreisklasse. Die 2. Mannschaft konnte einen 3. Platz und die 3. Mannschaft immerhin noch einen beachtlichen 9. Platz in der 3. Kreisklasse belegen. Auf der Woge des Erfolges ging es dann weiter. Im DFB-Pokal schlug der SV Veert den Landesligisten VfB Kleve mit 5:1; damit hatten selbst die größten Optimisten nicht gerechnet. Im darauffolgenden Jahr konnte sich die 2. Mannschaft mit einem 5. Platz, die 3. Mannschaft mit einem 7. Platz in ihren Klassen noch achtbar schlagen. Die l. Mannschaft hingegen verstand es nicht, ihren 1977 errungenen Erfolg zu festigen und mußte schon nach einem Spieljahr in der l. Kreisklasse wieder in die Zweitklassigkeit zurück. Im Jahre 1979 wechselte der Vereinsvorsitz. Der bisherige Vorsitzende Harald Ernst kehrte auf seinen alten Posten als Geschäftsführer zurück, neuer Vorsitzender wurde Günter Gatzweiler, der dieses Amt bis heute innehat. Die mannigfachen Versuche, die seitens des Vorstandes unternommen wurden, konnten von mehreren Trainern in Zusammenarbeit mit der Mannschaft bis zum heutigen Tage nicht in Erfolge umgemünzt werden. \ri1200Der SV Veert mischte zwar in der Spitzengruppe jeweils mit, jedoch blieb der gewünschte große Erfolg aus. Immerhin gelang es unserer l. Mannschaft in der Saison 83/84 erstmals, den Offensiv-Pokal der Privatbrauerei Diebels zu gewinnen. Die gute Jugendarbeit unseres Vereins läßt für die Zukunft aber hoffen.

Unsere Reserve-Mannschaften

Ein Wort noch den Reserve-Mannschaften, die sich immer tapfer schlagen. Sonntag für Sonntag spielen sie unverdrossen ganz für sich, jeder hoffend, in die l. Mannschaft aufrücken zu können. Ist die l. Mannschaft nicht komplett, müssen die Spieler der Reserve-Mannschaften herhalten. Ihr Spielgeist ist trotzdem unerschütterlich, da die Akteure mit Lust und Liebe Fußball spielen.

Dank an unsere Getreuen

Zum Schluß unserer Vereinsgeschichte wollen wir allen, die in der Vergangenheit und in der Gegenwart in irgendeiner Weise unserem Verein dienten, herzlich danken. Durch ihre Mühe und selbstlose Arbeit konnte unser Verein in den 50 Jahren eine Heimstätte des Sport sein und vielen jungen Menschen Freude bringen. Viele Sportler sind im Laufe der Jahre durch unsere Gemeinschaft gegangen und erinnern sich gerne noch an ihre Zeit im „SV“. Dieses Erinnern an eine schöne Zeit ist ein Verdienst derer, die ihre ganze Kraft für die Ideale des Sports einsetzten und damit der Gesundheit unserer Jugend dienten. Wünschen wir uns, daß aus den Reihen unserer Gemeinschaft immer Mitarbeiter kommen mögen, die die Kraft besitzen, zum Wohle unserer Jugend zu wirken und zu arbeiten, dann ist es auch um den Bestand unseres Vereins für die kommenden Zeiten gut bestellt. Diese Chronik soll enden mit einem Spruch des Erneuerers der Olympischen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, dem Spruch, der schon die Festschrift zu unserem 40-jährigen Jubiläum beschloß:

0 Sport, du bist der Friede!
Du schlingst ein Band um Völker,
die sich als Brüder fühlen
in gemeinsamer Pflege der Kraft der Ordnung und der Selbstbeherrschung.
Durch dich lernt die Jugend sich selbst zu achten
und auch Charaktereigenschaften
anderer Völker schätzen und bewerten.
Sich gegenseitig messen, übertreffen,
das ist das Ziel,
ein Wettstreit in dem Frieden!

Ein besonderes Interesse des Vereins galt und gilt der Jugend. Gleich nach dem Krieg war es Willi Geese, der als Jugendleiter wertvolle Dienste leistete. Im Spieljahr 1947/48 wird unsere Schülermannschaft bereits erwähnt. Sie wurde Sieger und errang die Gruppenmeisterschaft der Gruppe III im Kreissportverband Geldern. Die Urkunde von 1948 besagt: Solider Mannschaftsgeist, Kameradschaft und Hingabe zeichneten diese Mannschaft in 6 Spielen, davon 5 gewonnen, l Unentschieden, bei 5 :4 Toren und 11:1 Punkten, aus. 1950/51 wurden unsere Schüler nicht nur Staffelsieger, sondern als bester Verein des Kreises Geldern auch Gruppensieger des Sportkreises Geldern-Kleve. In einem fabelhaften Endspiel konnte der Favorit des Kreises Kleve, der Sportverein Kranenburg, überzeugend geschlagen werden. Anläßlich des 50-jährigen Bestehens der Veerter Volksschule im Jahre 1951 ist dieser Sieg der Schüler gebührend gefeiert worden.